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  • AutorenbildMarc Altmann

Kontroll-Drama Armes Ich/Opfer


In den vorherigen Artikel der Kontroll-Dramen ging es um den Einschüchtere, den Vernehmungsbeamten und den Unnahbaren. Alle drei Typen treffen immer auf das Arme Ich, um ihrem Drama eine Eigendynamik zu verleihen. Erkennen wir das Schlüssel Schloss Prinzip zwischen den Typen, dann haben wir die Möglichkeit die Mechanismen der negativen Verhaltensweisen zu durchbrechen. Das Kontoll-Drama hat mit wahrer Liebe nicht wirklich etwas zu tun.



DAS ARME ICH

Diese Personen meinen, unter Kräftemangel zu leiden, der es ihnen unmöglich macht, die Herausforderungen der Welt aktiv anzugehen.



Deshalb versuchen sie durch das Erregen von Mitleid, Energie in ihre Richtung zu lenken. Häufig schweigend, ähneln sie dem Unnahbaren, doch stellt das Arme Ich für gewöhnlich sicher, dass sein Schweigen nicht sang-und klanglos untergeht.

RETTER UND HELDEN ALS ENERGIEQUELLE



Menschen die sich innerlich aufwerten indem sie anderen helfen, werden vom Armen Ich gerne missbraucht für ihre Belange. Dabei geht es in erster Hinsicht nie um das Gegenüber, sondern nur darum die Rolle des Armen Ichs zu perfektionieren, um sich von der Energie des Retters zu ernähren.



Als eingeschworener Pessimist zieht das Arme Ich mit besorgtem Gesichtsausdruck, lautem Seufzen, Zittern, Weinen, In-die.Ferne-Gestarre, zögerlichen Antworten und dem Wiedererzählen wehmütig erinnerter Träume und Lebenskrisen die Aufmerksamkeit anderer auf sich. Arme Ichs lieben es, anderen den Vortritt zu lassen und sich den Wünschen anderer zu fügen. Ihre Lieblingsworte lauten: "Ja, aber..."

IN GRUPPEN



In Gruppenseminaren lieben sie es sich die Probleme anderer genau anzuhören. Oftmals glauben sie durch Solidarisierung mit den Themen der anderen Verbindungen aufzubauen. Auch glauben sie durch alles schlimme, was ihnen im Leben passiert ist, das Mitleid der anderen auf sich zu ziehen, und somit weitere Retter zu motivieren ihnen zur Verfügung zu stehen.

ÜBERTRIEBENE VERLETZLICHKEIT



Anfänglich bestechen die Armen Ichs durch Verletzlichkeit und Hilfsbedürftigkeit. Sie sind allerdings nicht an wirklichen Lösungen für ihre Probleme interessiert, denn dadurch würden sie die Quelle ihrer Energie verlieren. Diese Quelle im Aussen darf nicht versiegen, denn die wahre Verbindung zu ihrem Selbst ist nicht vorhanden. Die Armen Ichs gehen gerne zum Arzt, nicht weil es ihnen wirklich schlecht geht, sondern um eine Verbindung mit jemanden aufzubauen, der ihnen zur Verfügung steht. Sie neigen ebenfalls dazu, sich übermässig entgegenkommend zu verhalten, was schliesslich dazu führt, das sie sich ausgenutzt fühlend wieder ihre "Arme Ich" -Methode zur Energiegewinnung zur Anwendung bringen können.

SEXUELLE GEFÄLLIGKEITEN



Leisten sie Hilfe, so verfügen sie nur selten über die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, sie sind defensiv, entschuldigend, geschwätzig und versuchen die Probleme anderer zu lösen. Sie lassen sich zum Beispiel durch ihre Attraktivität oder das Gewähren sexueller Gefälligkeiten zu Objekten machen, beschweren sich anschliessend jedoch darüber, dass man sie ausgenützt hätte.

BEDROHLICHE GEWALT



Die Armen Ichs bestärken ihre Opferrolle, indem sie sich Partner suchen, von denen sie bedroht werden. In extremen Fällen häuslicher Gewaltanwendung involviert ein Einschüchterer das Arme Ich in zunehmend gewalttätiger werdende Episoden körperlichen und geistigen Missbrauchs, bis die Zustände schliesslich untragbar werden. Nach dem Erreichen dieses Höhepunktes zieht der Einschüchterer sich zurück und entschuldigt sich, wodurch er Energie an das Arme Ich leitet und es von neuem in den Zirkel lockt.

In meinen Sitzungen lernen Teilnehmer die Rolle des Armen Ichs aufzugeben, um ein Leben in Selbstbestimmtheit und Freiheit zu leben.

In den nächsten Blog Einträgen wird es um die Transformation der Kontroll-Dramen gehen.



Vielen Dank für das Interesse an meiner Arbeit. Herzlichst, Marc Altmann

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